Ganz profane Holzlatten sind seit einigen Jahren das Material, das ich bevorzugt für meine Skulpturen und Installationen verwende. Es gibt mir die Möglichkeit, raumgreifend und monumental zu arbeiten und meinen Objekten trotzdem eine leichte und transparente Erscheinung zu verleihen.
Eine ähnliche Arbeit wie die am Neubau von Heike Schneider habe ich vor zwei Jahren im Innenhof des Grand-Curtius-Museums in Lüttich installiert. Sie hat den Titel Skizze aus Holz auf schwarzem Grund.
Dieser Titel könnte auch die meisten anderen Groß-Objekte, die ich aus Holzlatten gebaut habe, charakterisieren und gerade auch die Installation an Heikes Schneiders Haus.
Das Wort Skizze bezeichnet das spontane Abbilden einer Idee, das Festhalten einer Bewegung mit schnellen Strichen.
Es impliziert den Begriff des Flüchtigen.
Auch in der Installation an diesem Privathaus ist eine Bewegung festgehalten, ein Augenblick, in tausenden schnellen Strichen erstarrt.
Es ist die dreidimensionale Skizze eines vom Wind bewegten Vorhangs.
Doch nicht der Wind, sondern das unterschiedliche Licht des Tages hebt ihre Erstarrung auf, bewegt sie, verleiht ihr die Flüchtigkeit des Augenblicks. Lichtbeflügelt.