Mobile / Landsweiler-Reden

Am Erlebnisort Reden wurde jetzt das neueste Werk des Künstlers Martin Steinert der Öffentlichkeit übergeben.

Fotos von Thomas Hippchen


Aus der Saarbrücker Zeitung vom 11. Juni 2022

Das hat schon gepasst: Fünf Bläser der Bergkapelle Saar intonierten das Steigerlied, das traditionsreiche Musikstück, das Zuversicht und Tatkraft zugleich vermittelt. Die Hoffnung der Bergleute, nach der harten und gefährlichen Arbeit im Bergwerk wieder ans Tageslicht und zu ihren Familien zurückzukehren wird, schon seit Jahrhunderten mit diesem Lied ausgedrückt. Hoffnung und Aufbruch, das sind auch die Themen, mit denen sich der renommierte saarländische Künstler Martin Steinert in seiner neuesten Arbeit am Erlebnisort Redenauseinandergesetzt hat.
„Mobile – in Bewegung“ heißt das neueste Werk, das jetzt in feierlichem Rahmen, unter anderem mit Musikern der Bergkapelle, des Landrats Sören Meng sowie dem Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs der Öffentlichkeit übergeben worden ist.
Steinert reihte an einem über die Wassergärten im Erlebnisort Reden gespannten Stahlseil zwölf vogelartige, aus Latten gefertigte Gebilde aneinander. Sie erinnern an Formationen von Zugvögeln, sagte Meng und symbolisierten den „ewigen Fortlauf der Dinge“, den ständigen Wechsel von Ende und Neubeginn. Diese zitierte Symbolik unterstreiche auch den Wandel am Erlebnisort vom Vorzeigebergwerk von einst hin zu einem touristischen „Leuchtturmprojekt“ zu dem sich der Standort weiterentwickeln wolle, erkannte der neue Standortmanager Eric Schneider.


„Wir freuen uns, dass Martin Steinert den Erlebnisort nun schon zum dritten Mal als Standort für seine Installation gewählt hat“, freute sich Meng. Kunstwerke wie diese, so Meng weiter, verfügen über eine Strahlkraft weit über die regionalen Grenzen hinaus und verbänden die Menschen miteinander. Steinert begann vor etwa 40 Jahren als Bildhauer und entdeckte vor rund zehn Jahren den Werkstoff Holz für seine Kunst. Seitdem baut er temporäre, raumgreifende Installationen im öffentlichen Raum. Eine seiner ersten Skulpturen dieser Art entstand 2013 für den Wassergarten im früheren Bergwerk Reden. In den Jahren danach erschuf Steinert Skultpturen aus Holzlatten fast auf der ganzen Welt. So arbeitete er in St.Petersburg, Berlin, Paris, Ramallah, Prag, Tirana oder Dakar.
Steinert meinte zu seiner neuesten Arbeit im Schiffweiler Ortsteil Landsweiler-Reden, dass Zugvögel von jeher als Aufbruch in angenehmere Gefilde stünden, aber auch für Wiederkehr, für ein Leben von Wechsel und Beständigkeit.Gleichzeitig, so Meng, „stehen diese Vögel für den Aufbruch in eine gute Zukunft für unsere Region“. Und wegen der bedrückenden Lage in der Ukraine dürfen Steinerts Vögel auch als Symbol für Grenzenlosigkeit und letztlich für den Frieden verstanden werden.