,Like a shell of a nut‘ / Augsburg

Im August 2021 baute Martin Steinert eine Skulptur auf dem Elias-Holl-Platz in Augsburg

Es war ein Auftrag des ‚Architekturmuseums Schwaben.
Martin Steinert sollte für den Garten des Museums, einer alten Villa am Stadtrand von Augsburg eine raumgreifende Holzskulptur im Stil seiner Installationen aus rohen Holzlatten entwerfen.
Während der geplanten Um- und Anbauarbeiten am Museum und der damit verbundenen Schließung sollte die Skulptur eine Art Trostpflaster wegen verschlossener Museumstüren sein.

Die Betreiber der Maxgalerie in Augsburg, das Ehepaar Anette Urban und Wolfgang Reichert, die seit vielen Jahren Skulpturenausstellungen im Garten des Museums kuratierten, konnten Martin Steinert für das Projekt gewinnen und schon im Frühjahr 2020 entstand das Modell für den Museumsgarten.

Die Realisierung der 14m langen, 5m hohen und ebenso breiten Skulptur, deren Form an eine Muschel oder Nussschale erinnert, musste wegen Corona um ein Jahr verschoben werden.
In dieser Zeit entschied der Vorstand der Architekturstiftung, die Skulptur nicht in den Museumsgarten zu stellen, sondern sie einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Der beliebte und stark frequentierte Elias-Holl-Platz mitten im Zentrum der Stadt hinter dem Rathaus war der neue Wunschort, dem die Stadtverwaltung durch den engagierten Einsatz des Stiftungsvorstands und die Erfüllung einiger Auflagen auch zustimmte.
Innerhalb von 3 Wochen im August 2021 baute Martin Steinert seine Skulptur aus 2000 lfm Holzlatten.

Anette Urban und Wolfgang Reichert gaben dem Skulpturenprojekt den Titel ‚like a shell of a nut‘ der sich nicht nur auf die Form der Skulptur bezieht.
‚say it in a nutshell‘ ist ein englisches Sprichwort, mit dem man jemanden auffordert, etwas kurz zu formulieren, es auf den Punkt zu bringen. Somit ist der Titel auch eine Anlehnung an Steinerts internationales Kunstprojekt ‚wooden cloud‘ bei dem in den Zentren internatinaler Metropolen temporäre Skulpturen entstehen, auf die Passanten ihre Wünsche, Gedanken und Botschaften schreiben können.
Damit ist die Skulptur in Augsburg zu einer Sonderausgabe der worden cloud geworden und zu einer Monentaufnahme der Befindlichkeit der Augsburger Bevölkerung.